Deutsches Schriftsteller-Lexikon 1830–1880 / P–R
Produktbeschreibung
Mit diesem Band wird in dem seit 1995 erscheinenden „Deutschen Schriftsteller-Lexikon 1830-1880“ die vorletzte Lücke geschlossen. Er erfasst in 53 Hauptartikeln und 1300 Kurzartikeln wiederum einen Ausschnitt aus dem reichen und bunten literarischen Leben des 19. Jahrhunderts. Neben den bekannten, noch gelesenen Autoren Wilhelm Raabe, Fritz Reuter und Peter Rosegger werden Schriftsteller erfolgreicher Bücher dargestellt, wie beispielsweise Oskar von Redwitz mit seinem Versepos „Amaranth“ (1849), das 46 Auflagen bis 1921 erfuhr oder Otto Roquette mit seinem idyllischen Märchen „Waldmeisters Brautfahrt“ (1851), dessen 100. Auflage noch 1924 erschien. In wenigen Jahren waren die Leiden der 1848er verdrängt, die ihr Leben für die Ideale von Recht und Freiheit eingesetzt hatten, so August Peters, Ludwig Pfau, Hermann Püttmann, die entweder im Gefängnis saßen oder in der Emigration darbten. Dichter des Vormärz wie Robert Prutz und Gustav Pfizer hatten resigniert. Aber das Leben ging weiter und im literarischen Alltag gab es unter den Autoren auch die selbstbewusster gewordenen schreibenden Frauen wie Julie Pfannenschmidt, Luise von Ploennies, Elise Polko, Franziska von Reitzenstein. Manche Schriftsteller spielten im öffentlichen Leben eine Rolle, so der Kulturhistoriker Wilhelm Heinrich Riehl, der Kunstschriftsteller Ludwig Pietsch, der Hofmarschall Franz Graf Pocci, der Theaterintendant Gustav zu Putlitz, der Denkmalpfleger Eduard Paulus, der Publizist Julius Rodenberg. Mit der industriellen Herstellung erlebte das Buchwesen und so das Lesen einen gewaltigen Aufschwung. Bücher wurden populär und den Dichtern setzte man Denkmäler, so Adolf Pichler in Innsbruck, Emil Rittershaus in Elberfeld und Ernst Pasqué in Alsbach an der Bergstraße. Die von Paul Raabe und Thomas Lindenberg erarbeiteten Lexikon-Artikel regen zur erneuten kritischen Auseinandersetzung mit Biographie und Werk an.