Die Situation der deutschen Sprache im schulischen Bildungswesen Frankreichs
Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 2,0, Universität des Saarlandes (Philosophie II), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung: Die Aufschreie in Deutschland und Frankreich hinsichtlich der Kenntnisse der Partnersprache wiederholen sich im Rhythmus des Geburtstages des Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrages und fanden zu dessen 40jährigen Bestehen ihren Höhepunkt. Die Unbegreiflichkeit und Widersprüchlichkeit der Dekadenz der deutschen Sprache in Frankreich und der französischen in Deutschland - trotz immer wieder hervorgehobener außerordentlich intensiver und exemplarischer Kooperation- sind Ausgangspunkt dieser Arbeit. Die zu diesem Thema erschienen Beiträge, diese sind durchaus relativ zahlreich, beschränken sich fast ausschließlich auf kürzere Artikel und Aufsätze, welche jeweils nur Teilaspekte dieser Entwicklung aufgreifen. So prangern einige die Dekadenz des Deutschen in Frankreich an, andere suchen nach deren Gründen, wieder andere nach Auswegen. Eine umfassende Darstellung des gesamten Rahmens für die deutsche Sprache im französischen Bildungswesen wie sie beispielsweise bei Trouillet in seinem 1981 erschienenen Buch: Das deutsch-französische Verhältnis im Spiegel von Kultur und Sprache zu finden ist, fehlt in den letzten Jahren. Da sich die Wirklichkeit der deutschen Sprache seit Anfang der 80er Jahre jedoch grundlegend verändert hat, besteht mein Anliegen darin, die aktuelle Situation und die Ursachen dieser Veränderungen aufzuzeigen sowie nach möglichen Auswegen zu suchen. Im Mittelpunkt dieser Arbeit soll daher die deutsche Sprache im französischen Bildungswesen bis zum Baccalauréat stehen. Es wird die Frage nach den Ursachen dieser auf sprachlicher Ebene katastrophalen Entwicklung, nach den Wurzeln für das bestehende Desinteresse an der Sprache des Nachbarn und diesem selbst zu beantworten versucht. Wie steht es wirklich um die deutsche Sprache? Womit lässt sich diese Entwicklung begründen? Mit welchen Problemen ist der Deutschunterricht konfrontiert? Wo bieten sich Anknüpfpunkte zur Gegensteuerung? Werden diese erkannt und genutzt? Die Annäherung an die Fragestellung erfolgt in vier Schritten, welche die Voraussetzungen für die deutsche Sprache als Schulfremdsprache in Frankreich auf verschiedenen Hierarchieebenen beschreiben. Zunächst werden die deutsch-französischen Kulturbeziehungen seit 1945 und hierbei insbesondere die Vereinbarungen im sprachlichen Bereich untersucht. Von Interesse sind insbesondere das Vorhandensein und die Realisierung von entsprechenden auf die Sprache bezogenen Verträgen, demnach der Rahmen für die deutsche Sprache auf binationaler Ebene. Daran schließt sich in einem zweiten Schritt eine allgemeine Betrachtung des Fremdsprachenunterrichts in Frankreich und der französischen Sprachenpolitik unter Jack Lang an, also das Aufzeigen der Bedingungen und Möglichkeiten für Fremdsprachen auf der nationaler Ebene. Neben einer Darstellung der Organisation des fremdsprachlichen Unterrichts anhand von Lehrplänen und offiziellen Rundschreiben und einer auf Statistiken basierenden Auswertung der Lernerzahlen, welche den Zustand der deutschen Sprache in Frankreich dokumentiert, wird die Sprachenpolitik der französischen Regierung sowie deren Umsetzung nachvollzogen und beleuchtet. Im dritten Schritt steht dann der Deutschunterricht selbst im Vordergrund. Es werden dessen Probleme und damit die Ursachen des Desinteresses an der deutschen Sprache herausgestellt, mögliche Anknüpfpunkte für Initiativen zur Förderung des Deutschen aufgedeckt sowie einige Projekte vorgestellt und erörtert. Den Abschluss bildet eine mit Hilfe von Fragebögen direkt bei französischen Lycée-Schülern durchgeführte Umfrage, welche zuvor aufgestellte Hypothesen bezüglich Deutschlandbild und Kenntnissen über Deutschland, Motivation zum Erlernen der deutschen.