Professionalisierung durch Reflexion
Produktbeschreibung
Trotz der anhaltend hohen Bedeutung von Reflexion für die Professionalisierung angehender Lehrpersonen bleibt weitgehend ungeklärt, was – und vor allem wie – etwas im Rahmen universitärer Lehrveranstaltungen zum Gegenstand von Reflexion gemacht wird und wie dabei die Akteur:innen subjektiviert und letztlich professionalisiert werden. Die vorliegende Studie untersucht die konkrete universitäre Praxis als in-situ-Prozess, indem sie Reflexionsgespräche als in der Seminarinteraktion konkret stattfindende diskursive Praktiken aus einer kulturtheoretischen Perspektive empirisch rekonstruiert. Das Konzept der videografierten Lehrveranstaltung ist in kasuistische Lehr- Lernformate einzuordnen. Für die Analyse der Reflexionsgespräche wurden mithilfe eines sequenzanalytischen Vorgehens die diskursiven Praktiken sowie die sich darin zeigenden Wissensordnungen und Subjektivierungen herausgearbeitet. Diese verweisen auf die hohe Selbstbezüglichkeit im Sprechen über Unterricht und Lehrpersonenhandeln, eine Rollenverstrickung mit Fokus auf die zukünftige Berufsrolle sowie das Fortdauern der Bewährungssituation über die Simulation hinaus. Zugleich bringen sich die Studierenden damit zwar als zu professionalisierende Subjekte hervor, jedoch eher vor dem Hintergrund eines ‚Bereits-Lehrer:in-Seins‘; das noch optimiert werden muss, denn eines ‚Lehrer:in-Werdens‘.