Umgang mit Heterogenität im Mathematikunterricht der Grundschule
Produktbeschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Didaktik - Mathematik, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Thema dieser Arbeit sind Strategien und Maßnahmen, die einen gelingenden Umgang mit der Heterogenität der Schüler*innen im Mathematikunterricht der Grundschule ermöglichen. Die wissenschaftliche Arbeit erforscht diese sowohl in vorwiegend mathematikdidaktischer Literatur, als auch in der Unterrichtspraxis und stellt in einem abschließenden Resümee Handlungsprämissen für die Zukunft eines produktiven Umgangs mit Vielfalt im Mathematikunterricht heraus. Mit Blick auf die didaktisch-methodische Planung und Gestaltung des Mathematikunterrichts wurden dafür problemzentrierte Leitfadeninterviews mit vier Lehrerinnen unterschiedlicher Schulen durchgeführt und anschließend mithilfe des Verfahrens der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Darin zeigte sich, dass der Fokus in Literatur und Interviews auf der Leistungsheterogenität liegt und andere Heterogenitätsdimensionen dahinter zurückbleiben. Die Einstellungen der Lehrerinnen bzgl. dieser Vielfalt sind zwar grundlegend positiv, unterscheiden sich aber dennoch voneinander. Für einen gelingenden Umgang mit Heterogenität werden in Theorie und Praxis Differenzierungs- und Individualisierungsmaßnahmen erläutert. In der Unterrichtsgestaltung überwiegen pädagogische, binnendifferenzierende Maßnahmen statt der in der mathematikdidaktischen Literatur populären fachbezogenen natürlichen Differenzierung. In den Interviews war weiterhin eine Kategorisierung der Lernenden entsprechend ihrer Leistungsniveaus und eine weite Spanne von eher schüler*innenzentrierten zu lehrer*innenzentriertem Unterricht und individualisierendem zu sozialem Lernen erkennbar. Auch Diskrepanzen zwischen den Ebenen der Lehrkraft, dem Schulsystem und der Bildungspolitik wurden sichtbar. Um im Mathematikunterricht der Grundschule produktiv mit Vielfalt umgehen zu können, braucht es eine kritische Reflexion der Lehrer*inneneinstellungen und der Unterrichtsplanung und -gestaltung in Hinblick auf verschiedene Heterogenitätsdimensionen der Schüler*innen, aber auch ein Hinterfragen des Schulsystems an sich.