Wörterbuch der Charakterkunde
Produktbeschreibung
J ede wissenschaftliche Arbeit strebt danach, sich auf feststehende Begriffe zu sttitzen. Zu graBer Einheitlich keit hat es hierin die exakteNaturwissenschaft gebracht: der Bedeutungsgehalt jedes Begriffes ist hier so eindeu tig, daB abweichende Auffassungen gar nicht auftreten konnen. Das gilt besonders dann, wenn eine mathema tische Abstraktion erreicht wurde. 1m Unterschied dazu brachten die moderne Philosophie und Psychologie eine einheitliche Begriffswelt nicht zustande. Man braucht nur ein beliebiges Lehrbuch die ser Wissenschaften in die Hand zu nehmen, um zu er kennen, daB ein nicht unbetrachtlicher Teil der ganzen Arbeit sich mit der Klarstellung der verwendeten Be griffe befaBt, und schon ein oberflachlicher Vergleich der Werke verschiedener Verfasser macht den erstaunlichen Mangel an Ubereinstimmung deutlich. Sehr stark wird der Mangel an einheitlicher Begriffsbildung und das Fehlen von Bedeutungsabgrenzungen in der Charakte rologie empfunden. Der Sinn der Bezeichnungen fill Charaktereigenschaften schwankt manchmal so sehr, daB eine Verstandigung tiber die Aussagen einer Cha rakterdarstellung in Frage gestellt ist. Seit langem besteht daher, unabhangig von allgemei nen theoretischen Fragen, das Bedtirfnis nach einheit licher Begriffsbestimmung, bzw. nach Erlauterung und einer wenigstens graben Systematisierung charakteralo gischer Begriffe. Das Interesse daftir besteht nicht allein bei demj enigen, der Charaktergutachten zu erstatten hat, sondern auch bei allen, die solche Gutachten mit Ver- 7 standnis lesen wollen, und bei den Studierenden der Psychologie, Padagogik und Philosophie. Das macht es wohl auch verstandlich, daE dieses von mir erstmals 1937 vorgelegte »Worterbuch der Charak terkunde« so frelmdliche Aufnahme ge£unden hat.